Regina Gimpel
Meine Schreiblust entspinnt sich an Geschichten, die das Leben längst geschrieben hat. Ich verstehe mich letztlich als Kanal, der die Geschichten aus dem Paralleluniversum der kollektiven Erfahrungswelt herausbefördert, um sie aus dem Verborgenen und vor dem Vergessen zu retten und sie dem Bewusstsein zu Verfügung zu stellen. Erlebnisse in Worte zu fassen ist nichts Anderes als sie in Ton oder Gips zu formen oder mit Pinselstrichen auf eine Leinwand zu malen. Sprache ist der mir nahe liegenste Zugang. Für Sprachen, insbesondere auch die Herkunft der Begriffe und schöne Ausdrücke, habe ich mich immer schon interessiert. Als Theapeutin sind mir die Signale des Körpers sehr wesentlich, und für etwas die richtigen Worte gefunden zu haben, bedeutet für mich eine Art „shift“. Es fühlt sich erleichternd, entspannend, befreiend und äußerst befriedigend an. So ereignet sich Glück. Selbst in der Trauer, in der Verzweiflung, im NichtweiterWissen bedeutet es Glück, wenn die innere Welt sich nach Außen stülpt und sichtbar werden kann. Wenn all dies in stimmiger Weise mitteilbar wird, wird Unglück tragbar. Wenn es sich zu wandeln beginnt, reift es und wird zu einem greifbaren Gewinn für andere. Vielleicht ist etwas von diesem Glück in meinen Texten zu spüren. Ich wünsche es mir und euch, liebe Lesenden. Und ich freue mich über Mitteilungen aus eurer persönlichen Wahrnehmung.